werkstatt behindert (für 10 spieler)



Das 8-minütige Stück „werkstatt behindert“ für 10 Musiker wurde inspiriert durch meine Erfahrungen in einer Behindertenwerkstatt. Die Arbeit, die geistig und / oder körperlich behinderten Menschen verrichten mussten (da die Angehörigen sich eine kostenintensive Tagesstätte nicht leisten konnten) war äußerst monoton und frustrierend (beispielsweise 2 Tage lang Bürsten, Crèmeproben und Nagelfeilen in Beutel verpacken). Gleichzeitig scheint es für  viele Behinderte nötig, eine Ordnung und einen Rhythmus in ihren Tagesablauf zu bekommen.

Interessiert hat mich, wie die Menschen diese eintönige Arbeit in ihrem eigenen Rhythmus verrichtet und verweigert haben. Von außen betrachtet ergibt sich ein kompliziert verzweigtes Netz, das dennoch ständig von der Eintönigkeit der Arbeit geprägt ist. Dieser Eindruck lässt sich ohne weiteres auf viele andere Arbeitsplätze übertragen. Offen bleibt am Ende, ob Behinderte in einer Werkstatt arbeiten oder die Werkstatt die Menschen behindert, sich anders zu entfalten. Im musikalischen Resultat wird davon nicht mehr vieles so konkret zu hören sein, man kann aber einen zeitlichen Eindruck von multipler Monotonie vs. singulärem Ausdruckswillen bekommen.


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